Die Firma Fronius wurde 1945 gegründet und hat drei Business Units: Schweißtechnik, Solarenergie und Batterieladesysteme. Fronius ist weltweit tätig mit Töchtergesellschaften auf fünf Kontinenten und hat mittlerweile 8.000 Mitarbeiter*innen. Fronius steht für Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation. In der Business Unit „Solarenergie“ werden Lösungen im Bereich der Photovoltaik angeboten, beispielsweise Wechselrichter oder Ladestationen für E-Autos. In der "Schweißtechnik" geht es um innovative Lösungen für das Schweißen und in der "Batterieladetechnik" um Batterieladestationen, zum Beispiel für Stapler.

 

Die Vorteile von Projekt-Portfolio-Management

Besonders für Unternehmen, die eine Vielzahl von Projekten gleichzeitig – vielleicht auch in unterschiedlichen Geschäftsbereichen, Standorten oder Ländern – laufen haben, ist Projekt-Portfolio-Management relevant. Es hilft dabei, die Projekte strategisch auszurichten, einen maximalen Wertbeitrag zu leisten und darüber hinaus, durch den zielgerichteten Einsatz von begrenzten Ressourcen, das Gesamtrisiko zu reduzieren. Bei Fronius ist durch die Einführung von Projekt-Portfolio-Management die Qualität der Einzelprojekte gestiegen. Das Know How für die vielen Spezialthemen, die Fronius in seinen drei Business Units bearbeitet, ist großteils im Haus vorhanden. Wenn Kompetenzen extern hinzugezogen werden, dann geschieht das oft in Form einer Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten.

 

Über die Tätigkeiten im Projektportfolio-Management

Zu ihren Aufgaben angesprochen, erzählt Mair ebenso ein paar interessante Details. Einerseits geht es darum, die geplanten Projekte zueinander zu bewerten und zu priorisieren und in weiterer Folge Synergien zu identifizieren und auch zu nutzen. Darüber hinaus müssen die Projekte auch mit der Unternehmensstrategie in Einklang gebracht werden. Während die Projekte laufen, muss man als Projekt-Portfolio-Managerin steuernd eingreifen. Hier leitet man beispielsweise mit den Projektleiter*innen oder auch Auftraggeber*innen Maßnahmen ein, um die Projekte wieder auf Schiene zu bringen. Auch eine Reduktion des Risikos innerhalb des Portfolios gehört zu den Aufgaben: Man muss eine Balance im Projekt-Portfolio schaffen. Es macht keinen Sinn, ausschließlich Projekte durchzuführen, die hoch strategisch und hoch risikoreich sind. Außerdem ist man in der Position auch als Coach und methodische Supportstelle die erste Ansprechperson der Projektleitung. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Überprüfung und Kontrolle der Einhaltung sowie der Weiterentwicklung der eigenen Projektmanagement-Standards. Dazu zählt beispielsweise, den Erfahrungsaustausch zwischen Projektleiter*innen zu sichern oder Lessons Learned so aufzuzeichnen, dass sie für alle nutzbar sind.

 

Aller Anfang war schwer

Die sicherlich größte Herausforderung bei der Einführung des Projekt-Portfolio-Managements war es laut Mair den anderen Bereichen den Mehrwert von Projektmanagement klar zu machen. Außenstehende haben es anfangs eher als administrativen Mehraufwand oder zusätzliche Bürokratie wahrgenommen, bevor sie die vielen Vorteile erkannt haben. Mittlerweile ist das Projektmanagement im Unternehmen gut etabliert und Kolleg*innen kommen von selbst auf sie zu und schlagen Projekte vor.

 

Was muss eine Projekt-Portfolio-Managerin können?

Flexibilität ist eine sehr wichtige Eigenschaft, die man für diesen Job mitbringen muss. Im Alltag ändert sich sehr oft etwas im Portfolio, auf das man entsprechend reagieren muss. Ansonsten ist es wichtig, das Vertrauen der Stakeholder zu haben und auf ein persönliches Netzwerk zurückgreifen zu können. Um das zu erreichen, hilft es, authentisch zu sein. Affinität zu Technologie wird in Zukunft sicher auch ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor sein. Künstliche Intelligenz (KI) wird auch vor dem Projekt-Portfolio-Management keinen Halt machen und die Art und Weise verändern, wie wir Projekte planen und steuern. Darüber hinaus darf man die soziale Komponente eines Projekts auch nicht vernachlässigen, im Kern bleibt ein Projekt immer ein soziales Vorhaben und KI wird uns nicht vollständig ersetzen.

Weitere Einblicke in das Thema Projekt-Portfolio-Management und welches Erfolgsrezept die ausgezeichnete Projektportfolio-Managerin hat, erhalten Sie in der pma Podcast-Folge.

Ing. Alexander Vollnhofer, MSc, cPM

Ing. Alexander Vollnhofer, MSc, cPM leitet die pma Geschäftsstelle. Er hat seine Studienschwerpunkte Projektmanagement, IT und Sozialwissenschaft in Projekten für die öffentliche Verwaltung zum Einsatz gebracht. Besonderes Interesse hat der begeisterte Schifahrer an komplexen Entscheidungsprozessen und am Mentoring junger Projektmanager*innen entwickelt. Alexander Vollnhofer ist seit 2013 pma Mitglied und leitete 2017 die pma young crew, die pma Plattform für Einsteiger*innen im Projektmanagement. Seit 2018 ist er im pma Vorstand und als Geschäftsstellenleiter für pma tätig. Seine Zuständigkeit im Vorstand umfasst die Betreuung von pma young crew Aktivitäten und den Bereich Innovation.


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