Unternehmen und die PM-Branche brauchen für eine erfolgreiche Zukunft die nächste Generation. Sowohl um die künftigen Projekte erfolgreich umsetzen zu können, als auch um die Reputation als zukunftsorientierte und fitte Branche am Markt zu halten bzw. weiter auszubauen. Aber wie begeistert und gewinnt man junge Menschen für den Beruf? Fünf Tipps für die Nachwuchsförderung im Projektmanagement:

 

1. Geschäftsführung und Human Ressources (HR) Projektmanagement-fit machen

Projektmanagement ist ein Beruf mit Zukunft. Auch wenn im Augenblick noch kein Mangel an gut qualifizierten Projektmanager*innen herrscht, der „War of Talent“ ist kein leeres Schlagwort mehr. Deshalb sollten sich sowohl die Geschäftsführung aber vor allem auch HR verstärkt mit dem Thema Nachwuchsförderung im Projektmanagement auseinandersetzen, ihr Wissen darüber erweitern. Denn noch ist der Wissensstand was Projektmanagement wirklich ist, was es zu leisten im Stande ist und welche Kompetenzen Projektmanager*innen brauchen, zu gering, um gezielt Nachwuchsförderung zu forcieren.

 

2. Vorbilder und Mentoring-Programme fördern

Bedeutend ist auch das Verhalten der etablierten Projektmanager*innen. Ihre Vorbildwirkung hat enormen Einfluss auf den Nachwuchs. Sie sollten junge Menschen persönlich ermutigen in die PM-Branche einzusteigen, sollten über ihre Arbeit erzählen – z.B. in Schulen, an Unis, in (Unternehmens-)Medien. Und dabei aufzeigen wie bunt und abwechslungsreich die Tätigkeit ist. Vor allem aber ihnen bei den ersten Gehversuchen als Projektmanager*in hilfreich zur Seite stehen. Entsprechend unterstützende Mentoring-Programme in Unternehmen wären wünschenswert. Projekt Management Austria hat aus diesem Grund beispielsweise die Reihe "Porträts zertifizierter Projektmanager*innen" ins Leben gerufen.

 

3. Kooperationen mit Schulen, Fachhochschulen und Universitäten eingehen

Projektmanagement-Unterricht gewinnt an Höheren Schulen generell an Bedeutung. Kooperationen mit Unternehmen aus der Region sind dabei hilfreich und wichtig. Denn der Unterricht soll möglichst nahe an der Praxis sein. Projekt Management Austria vergibt jährlich den pma junior award. Mit diesem Preis wird erfolgreiches Projektmanagement von Schüler*innen und Student*innen ausgezeichnet. Viele der eingereichten Projekte sind das Ergebnis von solchen Kooperationen und oftmals eine echte win-win-Situation für alle Beteiligten – also auch für die Firmen selbst. Projekt Management Austria arbeitet auf vielfältige Weise mit Fachhochschulen und Universitäten zusammen und vergibt beispielsweise Seminar- und Diplomarbeiten oder unterstützt Studien. Besonders stolz sind wir auch auf die Kooperation mit der KinderuniWien, die heuer bereits das 3. Mal in Folge stattfand. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Kinder im Alter von 7-12 spielerisch mit der Materie Projektmanagement in Kontakt zu bringen und das Interesse dafür zu wecken. Je mehr Unternehmen es pma gleichtun, umso besser für die qualitativ hochwertige Nachwuchsförderung. Es ist weiters eine gute Möglichkeit zukünftige Projektmanager*innen für das eigene Unternehmen zu interessieren und es an dieses zu binden.

 

4. Weiterbildung und Networking unterstützen

Besuche von Projektmanagement-Veranstaltungen und Seminaren sowie Coachings sollten von Unternehmen unterstützt werden. Gerade in der Startphase und in den Anfangsjahren sind Austausch und Reflexionsmöglichkeiten für junge Projektmanager*innen wichtig. Projektorientierte Unternehmen bzw. zukunftsorientierte Arbeitgeber dürfen Weiterbildung daher nicht nur dulden, sondern müssen sie fördern und ermöglichen. Projekt Management Austria hat mit der pma young crew erfolgreich eine eigene Plattform für junge Projektmanager*innen etabliert. Mit speziell konzipierten Veranstaltungen für junge Menschen zwischen 20 und 30 - wie z.B. exklusive Firmenbesichtigungen, Workshops und informative Abendevents – wird praxisrelevante Weiterbildung und nationale und internationale Vernetzung gefördert. Ermutigen Sie Ihren PM-Nachwuchs zur Mitgliedschaft bei der pma young crew. Infos über die pma young crew gibt es auf der pma Website, auf facebook und auf Instagram.

 

5. Karrierepfad für Projektmanager*innen etablieren

Der jüngeren Generation ist es besonders wichtig, dass ihre Potenziale gefördert werden. Die Etablierung eines Projektmanagement-Karrierepfads in Unternehmen ist für die Attraktivität als Arbeitgeber*in deshalb von großer Bedeutung. Der Karrierepfad ermöglicht eine langfristige und nachvollziehbare Kompetenzentwicklung. Der von pma erstellte PM-Karrierepfad bietet hierfür eine hilfreiche Richtlinie für Unternehmen. Er steht kostenlos auf der pma Website zur Verfügung.

Mag. Brigitte Schaden

Brigitte Schaden ist Präsidentin von Projekt Management Austria (pma). Die studierte Versicherungsmathematikerin und Betriebsinformatikerin ist Inhaberin von BSConsulting und als Managementberaterin, Coach, Wirtschaftsmediatorin, Lektorin, tätig. Außerdem ist Brigitte Schaden IPMA® Assessorin, Chair von GAPPS (Global Alliance for the Project Professions), IPMA® Honorary Fellow sowie Vortragende auf Konferenzen in Brasilien, China, Indien, Korea, Südafrika, Australien, Nepal, Panama und in ganz Europa. Die ehemalige IT-Leiterin, Projektmanagerin und -auftraggeberin sowie PMO-Leiterin war außerdem Vizepräsidentin, Präsidentin und Chair der International Project Management Association, Personalleiterin und Organisationsentwicklerin.


Beitrag teilen:

Share on Twitter Share on LinkedIn Share on Xing Share on Facebook